Odysseus im Müllerschen Volksbad Performance
Die einstündige Theaterperformance bespielt die kleine Schwimmhalle des Bades; auf zwei Ebenen und im Wasser verfolgen die Zuschauer Odysseus auf seiner Reise über 12 ausgesuchte Stationen. Lichteffekte, Musik und Ton, Videoprojektion und Puppenspiel versinnlichen das Konzept der Odyssee eines von Natur- und Zaubergewalten gebeutelten Menschen, der durch das eigene Scheitern erstarkt.
Philine Bührer (Dramaturgie) schreibt über den Protagonisten der Performance:
"Die Götter bekriegen sich gegenseitig, der
Mensch Odysseus wird dabei zum Spielball ihrer
Macht und ihrer Interessen. So geschickt und
standhaft er sich auch mühen mag, an jeder einzelnen Station seiner Irrfahrt zeigt sich seine
Abhängigkeit von den Launen, den Ratschlägen
und Einflüssen der Götter oder höherer Zaubermächte:
ein Mensch auf Irrwegen zu einem Ziel, seiner Heimat, sich selbst, hin- und hergeworfen von undurchschaubaren Gewalten.
Dieser Aspekt stand bei der Bearbeitung für die
Theaterperformance im Müllerschen Volksbad
im Vordergrund. Das Jugendstil-Bad wird dabei
zum Raum für die antike Sagenwelt. Die
Schwimmhalle verwandelt sich in Odysseus´
Schiff, mit dem er den Gefahren entgegenfährt
und zu entkommen versucht; dann steht sie
wieder für die Naturelemente selbst: Meer,
Inseln, Felsen und Wellen die das Schiff einerseits tragen, aber auch kentern oder zerschellen lassen können." |